Made in Switzerland ist preiswert!

Der Titel ist in der aktuellen Zeit provokativ – stimmt aber für die Hotellerie und Produzenten von Schweizer Spitzenqualität. Warum?

Diese Aussagen sind polarisierend, zugegeben! Trotzdem sind wir sehr überzeugt, dass überdurchschnittliche Leistungen in der Schweizer Hotellerie und Gastronomie ihren Preis wert sind – eben preiswert sind!

Nehmen wir den Schweizer Detailhandel wie Coop oder Migros als gute Beispiele und schauen uns an, wie sich der Umsatzanteil der einheimischen Produkte mit diesem Gütesiegel verhält. Von der Migros kennen wir das Label „Aus der Region. Für die Region.“ - bei Coop ist es die Bezeichnung „Miini Region“. Diese Produkte haben in den letzten Jahren einen enormen Zuspruch erlebt und deren Regalanteil in den Läden nimmt laufend zu – dies obwohl die Artikel nebenan im Regal deutlich günstiger sind und auch nicht schlecht aussehen. Was bedeutet das nun für die Hotellerie- und Gastronomiebranche?

Die Kunden sind ganz offensichtlich bereit für Schweizer Erzeugnisse deutlich mehr zu bezahlen – es geht also nicht um den Preis sondern um die Herkunft der Artikel und deren Qualität. Das Preis-Leistung-Verhältnis ist gemäss der Kundenbeurteilung einwandfrei, sonst würden sie nicht Jahr für Jahr immer mehr von diesen Produkten mit dem schweizerischen Gütesiegel kaufen. Wenn also die Herkunft aus der Region resp. aus der Heimat so relevant ist und Schweizer Qualität für die Konsumenten entscheidend ist – warum werden diese starken Argumente nicht noch viel aktiver in der Kommunikation der Hotellerie und Gastronomie verwendet? Das sind echte, kommunikative und einzigartige Mehrwerte für den Gast!

Es gibt eine Vielzahl an Produkten im Food und Non-Food Bereich, welche ein Hotel in der Schweiz einkaufen kann oder bereits tut und dies nicht pro-aktiv als Mehrwert gegenüber seinen Gästen kommuniziert. Warum bloss? Aufgrund der Logik aus dem Detailhandel und dem in der Praxis bewiesenen Zusammenhang von Umsatzsprüngen mit Produkten aus der Schweiz, wird dies doch auch in Hotellerie- und Gastronomiebranche funktionieren.

Wir wissen, dass durchschnittlich 50% der Hotelgäste aus der Schweiz stammen und diese haben offensichtlich eine sehr hohe Affinität zu den Erzeugnissen aus der Schweiz. Sie beweisen tagtäglich, dass sie bereit sind über 20% mehr für echte Schweizer Produkte zu bezahlen und  dies bei einer enormen Konkurrenz an Billigartikeln. Wenn wir unsere Gäste mit der entsprechenden Kommunikation auf das bewusste Einkaufen von Produkten aus der Schweiz aufmerksam machen, hinterlässt dies viele positive Gefühle und macht den Aufenthalt im Hotel erst recht zu einem tollen Erlebnis. Dies sollte eben nicht nur im Food-Bereich und auf der Menükarte gemacht werden, sondern besonders auch bei Produkten welche den Gästen nahe gehen – hautnah sogar wie z.B. bei den Textilien.

Wir stellen immer wieder fest, wie viele positive Rückmeldungen wir als Produzent und vor allem der Hotelier von Gästen bekommen, wenn diese feststellen dass es ein Schweizerkreuz auf dem Servietten-Etikett, am Tischtuch oder an der feinen Bettwäsche hat. Dies funktioniert bei den Gästen aus der Schweiz sehr gut – aber auch beim ausländischen Gast, welcher sowieso sehr empfänglich für authentische Swissness ist. Er wird das „Made in Switzerland“ Label am Produkt oder ein Hinweis darauf nicht nur sehr schätzen, sondern sogar lieben!

Autor:
Stephan Hirt
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Schwob AG

18.03.2019